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Musikmesse Nürnberg

Ein gelungener Messeauftritt gemeinsam mit der Gemeinde Bubenreuth – viele Interessierte von nah und fern kamen drei Tage lang zu unserem Stand, um sich über die Geschichte Musik und Integration in Bubenreuth, unsere vintage Instrumente und das neue soziokulturelle Zentrum Kulturhof H7 zu informieren. Zahlreiche neue Kontakte wurden geknüpft – ein schöner Erfolg!

Wussten Sie schon…..?

Dank Wirtschaftswunder, dank des Gitarrenbooms und des Aufstiegs großer Fabriken konnten die Betriebe in Bubenreuth in den 50er und 60er Jahren nicht nur den heimatvertriebenen Facharbeitern und Instrumentenbaumeistern aus Schönbach Arbeit anbieten, die in Bubenreuth ein neues Zuhause gefunden hatten, sondern hatten einen Bedarf an weiteren Hilfskräften, v.a. in den Fabriken. Dies zeigt die Grafik der Pendlerströme von 1959. Von den insgesamt 1.784 Arbeitskräften in der Musikinstrumentenbranche, die in 93 Bubenreuther Betrieben beschäftigt waren, kamen 769 aus den umliegenden Ortschaften oder sogar aus der Fränkischen Schweiz als Einpendler, immerhin 43 % der Beschäftigten! Die meisten von Ihnen dürften Hilfskräfte für die Firma Winter (damals 1959 zählte Winter 593 Beschäftigte!) gewesen sein, dann Framus (315), Höfner (256) und Klira (87).

Die Redaktion: Für Bildmaterial zu den Pendlern in Bubenreuth wären wir sehr dankbar. Wer kann helfen?

Happy Birthday Mr. Kraus!

Wir wünschen Ihnen. lieber Peter Kraus zu Ihrem Ehrentag alles Gute und noch viele, viele musikalische Momente. Sie sind einer der erfolgreichsten und auch dienstältesten musikalischen deutschsprachigen Entertainer, Respekt und let´s rock mit 17 auf der Insel Pilalila mit Kitty Cat und Sugar Baby…!

Pünktlich zu Ihrem Ehrentag konnten wir eine originale Framus Peter Kraus Tenorgitarre erwerben, die Framus gemeinsam mit Ihnen entwickeln durfte.

Unser Autor versucht unermüdlich das Instrument zu erlernen, jedoch ohne den legendären 7 Tage Gitarrenkurs von Fred Kraus wird er wohl noch Jahre dafür brauchen…

Bildrechte: Bildrechte: Framus / Warwick GmbH Music Equipment KG Markneukirchen

Auszüge aus dem Framus Buch von Dr. Christian Hoyer

Wussten Sie schon…?

Mindestens genauso wichtig wie die Frankfurter Musikmesse war und ist die Präsenz bei weiteren zentralen Musterschauen der Branche, v. a. in den USA. Die NAMM (National Association of Music Merchants) Convention tagte in den Nachkriegsjahrzehnten zumeist im Juli, entweder in Chicago oder in New York City. Erstmals 1950 waren die Bubenreuther in Chicago mit einem Gemeinschaftsstand vertreten. Im Jahr 1959 hielt Framus eine europäisch-amerikanische Jazz Session mit dem mit Bubenreuth stark verbundenen Attila Zoller und mit Tal Farlow auf dem Messestand in NYC ab. Seit den 1970er Jahren trat Anaheim als Veranstaltungsort hinzu, das im Januar die mittlerweile legendäre NAMM Show beheimatet. Die Bühne der NAMM Show wird bis heute von den Bubenreuthern genutzt.

Wie alles begann – Erste Deutsche Musikmesse 1949 in Mittenwald

Vor dem Zweiten Weltkrieg fand die Musikmesse in der traditionsreichen Messestadt Leipzig statt. Eine erste deutsche Musikinstrumentenmesse der Nachkriegszeit wurde vom 28. August bis 5. September 1949 im oberbayerischen Geigenbauerort Mittenwald ausgerichtet. Die in Bubenreuth und im Raum Erlangen neu angesiedelten Betriebe bemühten sich darum, diese für ihre Branche zentrale Musikinstrumenten-Musterschau nach Erlangen zu holen. Leider vergeblich. Ab 1951 fand die Musikalienmesse in Düsseldorf statt, Ende der 1950er bis 2022 Jahren dann in Frankfurt am Main. Bubenreuther Betriebe zeigten seit jeher auf den Musikmessen der zurückliegenden acht Jahrzehnte Flagge. Ab 2023 in Nürnberg 🙂

Wussten Sie schon….?

…, dass von 24. bis 26. März 2023 Musik Messe (und Freizeit Messe) in Nürnberg ist? Wir sind gemeinsam mit der Gemeinde Bubenreuth und vielen unserer Mitglieder, wie Andreas Hänsel, Sebastian Dirr, Andreas Dörfler, Christopher Ebersberger, Armin Hanika, Karl Höfner, Konrad Kohlert, Günter Lobe, Walter Paulus, Roderich Paesold, Roland Schuster, Lothar Seifert, Wolfgang Teller, Josef Teller und Hagen Weiße vor Ort.

Besuchen Sie uns auf der Messe, Halle Mitte, Stand M10.

Musik und Integration im Kulturhof H7 – Die Anfänge

Die Geburtsstunde der heutigen Sammlung und Ausstellung und damit Voraussetzung für die Idee und Entwicklung eines soziokulturellen Zentrums H7 in Bubenreuth fällt ins Jahr 1979. Mit der anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der Streich- und Zupfinstrumentenmacher-Innung und der 30-Jahrfeier der Geigenbauersiedlung gezeigten Jubiläumsschau der Bubenreuther Hersteller entstand die Idee, diese zu verstetigen und um kulturhistorische Exponate zu ergänzen. Unter dem Namen „Geigenbau-Museum und Ständige Ausstellung von Musikinstrumenten und Bestandteilen“ wird diese Ausstellung bis heute im Untergeschoss des Bubenreuther Rathauses gezeigt. Gitarrenbaumeister und Vizeobermeister Gerold Karl Hannabach (1928–2015) baute diese sukzessive zum „Geigenbau-Museum“ aus. Er gilt daher als der „Vater der Ausstellung“. Gemeinsam mit Ernst Heinrich Roth und Kurt Lutz sah Hannabach die Aufgabe der Ausstellung im Bewahren des kulturelle Erbes der Musikstadt Schönbach und der Erzählung der Geschichte seiner neuen Heimat Bubenreuth. Hannabach sammelte unermüdlich historische Streich- und Zupfinstrumente aus Schönbach und aus Bubenreuth, aber auch Dokumente, Bilder und vieles mehr. Auf diesem Fundament konnte der Museumsverein Bubenreutheum aufbauen, der 2009 gegründet wurde. Hannabach war nicht nur Gründungsmitglied, sondern dessen Ehrenvorsitzender.

Herzlich Willkommen ….

Wir heißen diese wunderschöne und seltene Framus LP-20, die der Verein Bubenreutheum e.V. angekauft hat in unserer Sammlung herzlich willkommen. Niemand geringeres als Leo Ponikvar von den Oberkrainern gab für das Gitarrenmodel seinen Namen.

Die LP-20 war bei Framus eine Ableitung und Weiterentwicklung der AZ-10 ab den späten 1970er Jahren, als Endorser Attilla Zoller zu Höfner wechselte. Die sehr hochwertig gearbeitete LP-20 wurde nur zwei Jahre, von 1980 bis 1982 gebaut. Die große 17 Zoll Gitarre mit einem florentinischen Cutaway hat eine massive Decke, vergoldete Hardware und aufwendiges Binding. Das Griffbrett auf dem sehr filigranem Hals ist aus Ebenholz. Der Tonabnehmer wurde floating am Hals angebracht. Ein besonderes Instrument für die mittlerweile über 3.000 Exponate zählende Sammlung.

Wir gratulieren….

Ernst Heinrich Roth – zum 85. Geburtstag.

Um Bubenreuth hat sich unser Vereinsmitglied Ernst Heinrich Roth in vielfacher Weise verdient gemacht. Wir senden ihm heute herzliche Geburtstagsgrüße und wünschen ihm Glück, Gesundheit und alles Gute!

Im sächsisch-böhmischen Musikwinkel, in Markneukirchen 1938 geboren, wuchs Ernst Heinrich Roth ab 1953 in Bubenreuth auf. Hier erlernte er von seinem Vater Albert Roth und an der Bubenreuther Fachschule für Musikinstrumentenbau unter der Leitung von Geigenbaumeister Willibald Raab den Geigenbau. Darüber hinaus arbeitete Ernst Heinrich Roth in jungen Jahren in Philadelphia, New York, in England, in Schweden, in der Schweiz und in Kanada. 1961 legte er in Nürnberg erfolgreich die Meisterprüfung ab, wurde 1962 Mitglied im Verband Deutscher Geigenbauer und bekleidete darüber hinaus über vier Jahrzehnte lang (von 1965 bis

2008) das Amt des Innungsobermeisters.

Seit dem frühen Tod seines Vaters Albert leitete er ab 1961 mit 23 Jahren die Traditionsfirma Ernst Heinrich Roth. Diese wurde 1902 von seinem gleichnamigen Großvater Ernst Heinrich Roth I. (1877 – 1948) in der Musikstadt Markneukirchen gegründet. Die beiden Söhne Roths bauten das Geschäft weiter aus. Während Gustav Albert Roth Geigenbauer (1900 –

1961) wurde, absolvierte sein Bruder Ernst Heinrich II eine kaufmännische Lehre und übersiedelte 1921 in die USA, wo er zusammen mit Alban Scherl eine florierende Importfirma für Musikinstrumente etablierte. 1951 erfolgte die Enteignung durch das Regime der DDR und damit das Aus für die Firma Roth in Markneukirchen. Ein Neuanfang wurde

1953 durch Albert Roth in Bubenreuth unternommen, wo die Firma schnell an die Erfolge der Vorkriegszeit anknüpfen konnte. Symbolisch für den Wiederaufbau der Musikinstrumentenindustrie in Bubenreuth konnte Albert Roth im Jahre 1957 Bundeskanzler Adenauer bei seinem Besuch im klingenden Ort eine Geige überreichen.

Ernst Heinrich Roth III. initiierte 1979 – zum 25-jährigen Innungsjubiläum – zusammen mit Gerold Karl Hannabach das Geigenbau-Museum. Roth spielte mit Klaus Schnieber (1. Geige), Gottfried Raabs (Viola) und Michael Kolb (Cello) im firmeneigenen Roth-Quartett, aus dem sich später das Sinfonische Orchester Bubenreuth entwickelte. Viele namhafte Geigenbauer waren als Lehrlinge und Gesellen in Roths Werkstatt tätig. Dem Trend der Zeit folgend, wurde ein modernes Streichinstrument von Gottfried Raabs und Ernst Heinrich Roth entwickelt und 1960 als „Raoline“ zum Gebrauchsmuster beim Deutschen Patentamt eingetragen.

Zur großen Freude des Vaters setzt E. H. Wilhelm Roth (geb. 1966) die Familientradition im elterlichen Betrieb fort. Er erlernte das Handwerk bei seinem Vater Ernst Heinrich Roth III. und an der Fachschule in Mittenwald. Die Geschäftsleitung haben Ernst Heinrich III Roth und sein Sohn E. H. Wilhelm Roth seit vielen Jahren gemeinsam inne. 1992 und 2009 wurden sie für ihre Arbeiten mit dem Deutschen Musikinstrumentenpreis ausgezeichnet. Heute repräsentiert eine Niederlassung im Markneukirchner Stammhaus das Unternehmen an seinem Herkunftsort. Marken des Hauses sind „EROMA“, „Roth“ und „Ernst Heinrich Roth“.