Ein Wochenende mit Musik, Handwerk und viel Kultur. Der Tag der offenen Tür in der Musikgemeinde Bubenreuth – 4. und 5. August

Zahlreiche Gäste aus Nah und Fern nutzten den „Tag der offenen Tür“, um in Bubenreuth am Wochenende (4. und 5. August 2012) Werkstätten und die Ausstellung zu besuchen. Dank der überörtlichen Berichterstattung der Nordbayerischen Nachrichten im Vorfeld kamen auch Besucherscharen mit der S 1 aus dem Nürnberger Raum in den klingenden Ort.

Höhepunkte waren zweifelsohne die Vorträge. An beiden Nachmittagen war der Sitzungssaal des Bubenreuther Rathauses bis auf den letzten Platz gefüllt. Zahlreiche Besucher mussten mit Stehen vorliebnehmen. Bis zu 80 Personen folgten den Ausführungen der beiden Referenten.

Als Dr. Weller, der eigens aus der Musikstadt Markneukirchen angereist war, nach gut 1 1/2 Stunde seinen Vortrag über die Gemeinsamen Ursprünge von Markneukirchen, Schönbach und Bubenreuth im sächsisch-böhmischen Musikwinkel beenden wollte, überredete ihn das Publikum weiterzumachen. Eine Zuhörerschaft, die drei Stunden interessiert bei der Sache bleibe und gezielt Fragen stelle, erlebe man nur selten, resümiert Dr. Weller begeistert. Der Museumsverein hofft, dass Dr. Weller auch im nächsten Jahr wieder sprechen wird – eine Einladung dahingehend wurde bereits ausgesprochen. Mit leeren Händen war Dr. Weller aus der musikalischen Schwesterstadt übrigens nicht angereist: Für den Aufbau des Archivs und Museums überreichte er dem Verein Bubenreutheum einen kompletten Satz einer raren Zeitschrift.

Auch die aus Trostberg/Oberbayern angereisten Mitglieder des Museumsvereins, nutzten die Gelegenheit, um dem jungen Museumsverein zwei Instrumente zu stiften. Eva und Axel Müller überreichten ein Riesenbündel Bassbogenhaare für die Ausstellung, eine böhmische Geige und eine wunderschön gearbeitete Jazz-Gitarre mit gewölbter Decke und vier Schallöchern: ein Schmuckstück aus den 1950er-Jahren.

Am Sonntag Nachmittag führte der Vater der Ausstellung, Gerold Karl Hannabach, die Gäste durch´s Programm. Nach einer spannenden und humorvollen Einführung zeigte er seinen Film, in dem der Werdegang einer Meistergitarre professionell dokumentiert wird. Danach galt es unzählige Fragen mit Verve zu beantworten. Schließlich ließ es sich Hannabach nicht nehmen, die Besucher selbst durch die Ausstellung zu führen.

Abschluss und Krönung des Wochenendes stellte das Konzert im Rahmen des Fränkischen Sommers dar, das in der St.-Josefskirche stattfand.

Das Ensemble La Tirate brachte vor allem Werke des Cadolzburgers Johann Georg Pisendel zu Gehör. Das Besondere daran: Sowohl der Vater Pisendels wie auch die Bubenreuther Instrumentenmacher stammen ursprünglich aus dem sogenannten „Musikwinkel“ und fanden in Mittelfranken eine neue Heimat.